Du bist hochsensibel: Liebeskummer, egal ob durch Zurückweisung oder unerwiderte Zuneigung, aber auch Trennungen oder wenn eine Beziehung zu Ende geht, sind Erfahrungen, die besonders für Hochsensible oft schwer zu bewältigen sind.
Warum ist das so?
Hochsensible Personen fühlen, aufgrund ihrer ausgeprägten Sensibilität, sehr intensiv und durchleben Situationen enorm sensibel.
Schmerz und Trauer wird tiefgehend und durchdringend empfunden. Bei unschönen Erfahrungen ist es daher nicht verwunderlich, dass Hochsensible stark und langanhaltend leiden.
Die Überwindung negativer Emotionen ist ein wahrer Kraftakt, der viel Energie kostet und einiges an Durchhaltevermögen verlangt.
Im folgenden Artikel findest du eine Liste mit praktischen Tipps und Strategien, die dir helfen, deinen Schmerz effektiver und schneller loszuwerden.
Sie basieren auf einem persönlichen Verständnis für deine Empfindungen und Bedürfnisse als hochsensibler Mensch und dienen als Coaching, um dich von deinem Herzschmerz zu befreien.
Sie stärken positive Gefühle und lassen dich von innen heraus aufleben.
Erfahre außerdem, wie du trotz oder vielmehr durch deine Hochsensibilität (engl. high sensitivity) gestärkt aus solchen emotional schmerzhaften Erfahrungen hervorgehen kannst.
Inhalt
Liebeskummer bei Hochsensibilität
Hochsensible Menschen neigen allgemein dazu, sich ihre Gefühle extrem bewusst zu machen, sie sich deutlich vor Augen zu führen und sie dadurch verstärkt und immer wieder aufs Neue zu durchleben.
Nach einer Trennung wird an die vergangene gemeinsame Zeit gedacht, schöne Erinnerungen werden gedanklich durchgespielt und es wird getrauert – darum, dass die Beziehung zu Ende ist, das was man hatte, das was war und das, was noch hätte sein können.
Die Gründe, die dazu geführt haben, sich zu trennen verblassen dabei meist, wollen nicht gesehen werden oder werden zumindest oft in den Hintergrund gedrängt.
Rational betrachtet ist uns die Sache durchaus klar, wir vertreten sie sogar meist selbst, stehen dahinter, wissen warum – auf emotionaler Ebene aber, verhält es sich anders.
Die eigenen Emotionen sind dabei so stark, dass sie leicht mit den rationalen Gedanken kollidieren und uns auf eine anstrengende emotionale wie mentale Achterbahnfahrt schicken.
Du bist hochsensibel: Körperliche Symptome, wie totale Erschöpfung, Abgeschlagenheit oder Lustlosigkeit, auch fehlende Motivation resultieren leider unweigerlich.
Hinzu kommt, dass hochsensible Menschen mit Liebeskummer oft die „Schuld“ bei sich selbst suchen und das Gefühl nicht zu genügen. Sie verlieren sich dann leicht in Selbstzweifeln.
Schuldgefühle, ob zugewiesen oder auch selbst erzeugt, sorgen zudem für eine drastische Senkung des Selbstwertgefühls.
Es ist daher nicht ungewöhnlich, dass hochsensible Personen sich länger und eingehender mit ihrem Kummer auseinandersetzen (müssen) als andere.
Dabei kann es auch passieren, dass der empfundene Schmerz, zusammen mit der verminderten Selbstachtung, in eine Art Wut umschlägt.
Wenn Hochsensible verletzt sind, werden sie nicht selten wütend auf die Person, durch die sie Schaden genommen haben.
Manchmal wirst du vielleicht auch wütend auf dich selbst, weil du zugelassen hast, verletzt zu werden und darüber hinaus, mit der Situation nicht souveräner umgehen kannst. Damit übst du mental und emotional Druck auf dich aus und was dann passiert ist vorprogrammiert, denn du bist hochsensibel: ausrasten und regelrecht toben resultiert unweigerlich. Denn um sich zu schlagen, lässt aufgetauten Frust, Schmerz und Druck ab – es ist schlichtweg ein Ventil!
Doch es gibt allerhand effektiver Ansätze, mit denen du regulierter, kontrollierter und gezielter agieren kannst.
Dabei geht es nicht darum, ihn zu unterdrücken oder zu verleugnen, sondern vielmehr darum, einen bewussten und gesunden Umgang mit den eigenen Gefühlen zu erlernen und sie Schritt für Schritt zu überwinden bzw. neu auszurichten.
So wirst du leichter und schneller wieder zu innerem Frieden finden und genug Kraft schöpfen dich wieder aufzurichten.
Entdecke jetzt wie!
9 Tipps wie du Liebeskummer und Trennungsschmerz bewältigen kannst
Bei Liebeskummer und Trennungsschmerz ist es ganz besonders wichtig auf sich selbst zu achten, gut mit sich umzugehen und sich die nötige Zeit zu geben, die es bedarf die seelischen Wunden zu versorgen und heilen zu lassen.
Um das Erlebte zu verarbeiten ist es ratsam, sich mit den eigenen Gefühlen und Gedanken auseinanderzusetzen, diese zu sortieren und neu auszurichten. Sei dabei möglichst liebevoll zu dir selbst und gehe rücksichtsvoll mit dir um.
Verlange nicht von dir, dass von heute auf morgen wieder alles gut wird, denn das wird es nicht, egal wie sehr du es auch versuchst oder willst. Bürde dir diese Last gar nicht erst auf. Es braucht Zeit!
Stattdessen, gönn dir etwas, das dir gut tut, dich gut fühlen lässt und dich glücklich macht.
Was du für dich und deine Gefühlswelt tun kannst und welche tollen Effekte es mit sich bringt, verrate ich dir in den folgenden 9 Ansätzen. So kannst du aktiv daran arbeiten, dass es dir besser geht, Stück für Stück, mit Geduld zwar, dafür aber kontinuierlich.
Probiere Verschiedenes aus, aber konzentriere dich besonders auf jene Ansätze, die sich für dich passend und effektvoll anfühlen.
Bereit dich besser zu fühlen? Los geht´s:
- Vermeide Kontakt mit der Ex-Partnerin oder dem Ex-Partner.
➡️ Sich gänzlich von der Person abzugrenzen, kann besonders am Anfang helfen, den nötigen Abstand zu gewinnen. Die Distanz schützt dich außerdem vor weiterer Verletzung. - Umgib dich mit Menschen die dir guttun, mit Freunden und Familie.
➡️ Sie werden dir helfen, mit der Situation besser umzugehen, ihre eigenen Erfahrungen mit dir teilen und dich mit ihrer Unterstützung durch die schwierige Zeit begleiten. - Widme dich ausgiebiger self-care, gönne dir regelmäßig Pausen und tue Dinge, die dir Freude bereiten.
➡️So priorisierst du dich selbst und entwickelst Selbstliebe.
Lesetipp dazu: Die 5 Ebenen der Selbstfürsorge – schau mal rein. 😉 - Betreibe sanfte körperliche Aktivitäten an der frischen Luft, wie Yoga oder Pilates oder gehe einfach spazieren, wandern oder joggen – versuche dies fest in deinen Tagesablauf einzubauen.
➡️Sich in der Natur zu bewegen wird dich innerlich beruhigen und durchatmen lassen. - Praktiziere Achtsamkeitsübungen oder meditieren (meine Empfehlung: verwende Meditationstexte)
➡️ Sie können dich darin unterstützen, deinen Gefühlen Raum zu geben, deine starken Emotionen zu regulieren, die Gedanken zu ordnen und Klarheit zu finden. - Erlerne neue Hobbies oder Fähigkeiten.
➡️ So lenkst du deinen Fokus auf positive Erfahrungen, was dir Kraft und Energie gibt. - Nutze kreative Ausdrucksformen wie Malen oder Musik.
➡️Emotionale Spannungen lassen sich damit leicht abbauen, ganz ohne deine Gefühle in Worte fassen zu müssen. - Erstelle eine Liste deiner Stärken und Erfolge.
➡️So stärkst du dein Selbstwertgefühl. - Suche ggf. professionelle Hilfe z.B. in einer Therapie, bei einem Psychologen oder durch eine Selbsthilfegruppe.
➡️Dort lernst du weitere Bewältigungsstrategien und wirst bei der Verarbeitung deiner Gefühle gezielt unterstützt.
Schmerzhafte Erfahrungen prägen hochsensible Menschen (HSP)
Selbst nach einem überwundenen Liebeskummer oder einer mental abgeschlossenen Trennung, neigen Hochsensible, in Bezug auf neue Bekanntschaften und Beziehungen, erst einmal dazu, sehr zurückhaltend und vorsichtig zu agieren.
Sie brauchen ihre Zeit, um letztendlich wieder vollständig Vertrauen fassen zu können.
Oft bleiben aus einer schmerzhaften Erfahrung, tiefe Wunden zurück, deren Heilung weit mehr Selbstliebe und Liebe von außen bedarf, als es zunächst den Anschein haben mag. Nicht selten bleiben auch dauerhafte Narben zurück.
Hochsensible und Liebeskummer, gerade eine Trennung, aber auch eine toxische Beziehung, Verrat oder extreme Enttäuschung, dass passt einfach nicht zusammen. Es ist zu kraftvoll negativ, als das es einer sensiblen Seele nicht schaden könnte.
In zukünftigen Beziehungs- Situationen, braucht es daher einen sehr verständnisvollen und rücksichtsvollen Umgang miteinander – nur so kann sich das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit wieder aufbauen.
Doch das Zurechtkommen mit hochsensiblen Personen, die zuvor enormen Schmerz empfunden haben, ist meist gar nicht so leicht. Es herrscht Skepsis und das Unterbewusstsein hat hohe Mauern aufgebaut, um das Herz und die Seele zu schützen.
Gleichgesinnte können das meist gut nachvollziehen, bei Außenstehenden kommt es oft zu Unverständnis.
Aber die Herausforderung lohnt sich, sie lohnt sich immer!
Denn fassen Hochsensible erst einmal erneut Vertrauen, können sie Altes von Neuem trennen und sind offen dafür ihr Gegenüber richtig kennenzulernen.
Neue positive Empfindungen verdrängen alten Schmerz und es entsteht ein zunehmend unvoreingenommener Raum.
Haben sich die Bekanntschaften dann erst einmal, zu geliebten Menschen entwickelt, sind sowieso alle negativen Gedanken und Ängste viel zu leise, als das sie noch genug Gewicht haben könnten.
Dennoch: Die wichtigsten Werte für Hochsensible, ganz besonders wenn sie schon einmal tief verletzt wurden, sind Ehrlichkeit, Offenheit, Loyalität, Treue, Sicherheit, Geborgenheit und ein einfühlsamer Umgang.
Und Gleiches geben sie auch selbst, von Herzen und voller Vertrauen. Damit sollte sorgsam umgegangen werden.
Hochsensibel: Liebeskummer bringt dich zurück zu dir selbst
Für einen hochsensiblen Menschen, erscheint der Schmerz, der mit Liebeskummer oder dem Ende einer Partnerschaft meist einher geht, zunächst unüberwindbar.
Es tut einfach weh – verdammt weh!
Du siehst nur, was du Verloren hast, was nun nicht mehr ist und klammerst, dich an die schönen Momente und Erinnerungen.
Es ist eine wahre Challenge diese Gedanken und Gefühle zu überwinden und den Verlustschmerz zu bewältigen.
ABER mache dir in solchen Momenten bewusst: Jedes Ende ist auch eine Chance – es beginnt ein neuer Lebensabschnitt, du gerätst in eine neue Lebenslage und diese ist voller wunderbarer neuer Möglichkeiten.
Natürlich, siehst du das nicht sofort, es zeigt sich dir nicht gleich, denn der Schmerz überschattet alles – er muss zuerst nachlassen.
Du durchläufst zunächst eine schwierige Phase des Leidens, in der du den Schmerz annehmen musst. Das Ende einer Beziehung oder die Akzeptanz, dass Gefühle nicht erwidert werden, hinterlässt unweigerlich eine Lücke im Herzen und es braucht seine Zeit bis sich diese allmählich wieder schließt.
Das passiert in einer anschließenden Phase der Heilung, während der du das Durchlebte aufarbeitest. Durch bewusste, liebevolle Selbstfürsorge und durch die Unterstützung von Freunden und Familie, gelingt es dir dabei nach und nach Abstand zu gewinnen – der Schmerz lässt nach.
Du verspürst nun immer häufiger, dass es dir besser geht, deine Gefühlswelt klärt sich und deine Gedanken kreisen nicht mehr fortwährend um den Verlust. So öffnest du dich für positive Gefühle, wie Dankbarkeit, Zuversicht und Hoffnung.
Es kann sogar sein, das sich der zuvor empfundene Schmerz und Verlust zu einem Gefühl verwandelt, das sich eher nach Erleichterung anfühlt und nach Freiheit.
Du findest damit zu persönlichem Wachstum, entdeckst neue Seiten an dir, setzt dir neue Ziele und du gewinnst einen neuen Blickwinkel auf dein Leben.
Diese Phase der Selbstreflexion und Neuorientierung führt zu einem gestärkten Selbstbewusstsein und einem tieferen Verständnis für die eigenen Bedürfnisse und Wünsche – es ist wie, sich besser kennenzulernen.
Du fängst an, aus deinen Erfahrungen zu lernen und das „Warum“ hinter dem Erlebten zu verstehen.
Warum, ist etwas geschehen? Weshalb ist es so gekommen?
Und du findest deine Antworten.
Das Erlernte und das was du neu in dir selbst gefunden hast, stärkt dich und baut dein Selbstvertrauen wieder auf, baut es sogar weiter aus.
In zukünftige Beziehungen gehst du dann ganz automatisch mit einem klaren Bild von dir und dem, was du wirklich brauchst und suchst. Und du wirst es finden!
Nochmal zusammengefasst:
Jedes Ende, so kitschig es auch klingen mag, ist der Anfang von etwas Neuem. Doch Neues musst du aktiv zulassen, ihm in deinem Leben ausreichend Platz geben, bevor du es wirklich empfangen kannst. Hier kommt die hohe Kunst des Loslassens ins Spiel – Vergangenes loslassen und neuen Raum schaffen…
Bitte setze dich dabei nicht unter Druck, denn die Vergangenheit abzuschließen und sie loszulassen, das passiert niemals von jetzt auf gleich, egal wie sehr du es auch willst oder versuchst.
Es ist ein fortwährender Prozess, etwas das dir nach und nach zwar immer leichter fallen wird, dir zeitweise sogar durchgehend gut gelingen mag, dass aber gleichermaßen auch durch Rückschläge gekennzeichnet ist.
Es wird viel mehr ein Auf und Ab sein, als eine stetige Verbesserung, das wirst du selbst bemerken. Jedoch, es wird sich mit der Zeit ein klarer Trend nach oben abzeichnen – sei geduldig mit dir!
Und bitte trau dich diesen Weg zu gehen, bleibe mutig unterwegs und vertraue auf deine innere Stärke – ich weiß, du wirst es schaffen!
Lesetipp: Vielleicht helfen die Sprüche und Zitate dabei, deine innere Stärke zu festigen? Auch Affirmationen können ein täglicher Begleiter sein, schau mal ob sie dir guttun.
Häufig gestellte Fragen zum Thema „Hochsensibilität“:
Hast du noch offene Fragen? Schau dich gerne in diesem kompakten Frage/Antwort-Bereich um. Wenn du einen Kommentar zu diesem Artikel schreiben möchtest scrolle weiter nach unten.
Wie gehen hochsensible Personen mit Trennung um?
Da sie ihre Gefühle und Emotionen sehr intensiv und tiefgehend empfinden, benötigen sie meist viel Zeit zur Verarbeitung einer Trennung. Emotionale self-care und Unterstützung durch nahestehende Personen, sind dann von Bedeutung und helfen ihnen bei der Bewältigung. Strategien wie Journaling oder Methoden wie Meditation können ebenfalls unterstützen, die Gefühle zu ordnen und zu innerer Ruhe zu finden.
Wie verlieben sich Hochsensible?
Sie verlieben sich oft schnell und mit großem emotionalem Engagement. Sie sind gut darin die Stimmungen ihres Partners wahrzunehmen, was zu einer tiefen emotionalen Verbindung führen kann. Die ausgeprägte Empfindsamkeit hochsensibler Personen kann jedoch auch zu sehr hohen Erwartungen oder Ängsten in der Beziehung führen, was achtsame Kommunikation erfordert.
Sind hochsensible Menschen treu?
Eher ja, denn ihre tiefe emotionale Verbindung und ihr Einfühlungsvermögen bewirken, dass sie ihren Partnern gegenüber loyal und aufmerksam sind. Sie schätzen ehrliche, authentische Beziehungen und bemühen sich darum, diese aufrechtzuerhalten.
Wie gehen Hochsensible mit Trauer um?
Sie erleben sie sehr schmerzvoll und benötigen oft mehr Zeit zur Verarbeitung. Sie reflektieren tief über ihre Gefühle und finden Trost in ruhigen, entspannenden und unterstützenden Umgebungen.
Achtsamkeitspraktiken, Entspannungsübungen, oder tiefgründige Gespräche mit vertrauten Menschen helfen ihnen, ihren Kummer zu verarbeiten und Heilung zu finden.
Es kann auch sein, dass sie in Selbsthilfegruppen oder bei Therapeuten Hilfe suchen. Es erfolgt in jedem Fall ein sehr bewusster Umgang mit dem eigenen Gefühlsleben.
Vielleicht fragst du dich noch – Bin ich hochsensibel?
Schau dir den Blogbeitrag „Fragebogen: Hochsensibilität“ an und erfahre es in einem einfachen Selbsttest.💙