High Sensitivity – Hochsensibilität: Ein erstaunliches Persönlichkeitsmerkmal

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Beim Begriff Hochsensibilität (high sensitivity) stellt sich vielen noch immer die Frage:
Was ist das überhaupt genau? 
Es ist ganz einfach: Hochsensibilität ist keine Krankheit und auch keine psychische Fehlfunktion, es ist ein Persönlichkeitsmerkmal!
Ein ziemlich erstaunliches Merkmal, denn es ist derart vielschichtig, es umfasst im Grunde ganz verschiedene Wesenszüge.

Grob zusammengefasst lässt sich sagen: Menschen mit Hochsensibilität (highly sensitive person, HSP) zeigen eine sehr ausgeprägte emotionale und mentale Empfindsamkeit. Zudem nehmen hochsensible Personen ihre Umgebung und ihr Umfeld besonders sensibel wahr. Hochsensibilität (high sensitivity) ist also gewissermaßen ein sehr intensives Fühlen, Denken und Erleben und kann daher unglaublich bereichernd und erfüllend sein, aber auch wirklich anstrengend.

Was es bedeutet, hochsensibel zu sein:
Reize, Reize, Reize

Was bedeutet Hochsensibilität für Betroffene? Hochsensibel zu sein bedeutet, alles was um uns herum passiert, wird zu jeder Zeit, sehr aufmerksam registriert und intensiv wahrgenommen. Jedes Detail wird erfasst, Unstimmigkeiten werden bemerkt.

Äußere Reize, wie Geräusche und Gerüche, werden ununterbrochen und ungefiltert aufgenommen.

Wie Mitmenschen sich verhalten und was gesagt wird bleibt hängen und hat Gewicht. Es wird gedeutet und bewertet, Ungereimtheiten fallen auf.
Da Gestik und Mimik auch in feinsten Nuancen erfasst werden, wird auch Unausgesprochenes erkannt und mit in die Wahrnehmung einbezogen.

Der Kopf arbeitend durchgehend, Gedanken sind stets präsent, kreisen und lösen mitunter einiges aus.

Dazu werden Emotionen extrem gefühlt und gehen sehr tief. Tatsächlich nicht nur die eigenen, sondern auch die, der Menschen in unserem Umfeld. Denn ausgeprägte Empathie bewirkt, dass Hochsensible sich leicht in andere hineinversetzen können und die Stimmungen der jeweiligen Personen werden dabei nicht nur nachempfunden, sie werden regelrecht durchlebt. 

Der Körper tut sein Möglichstes der Verarbeitung von Reizen, Informationen und Gefühlen nachzukommen aber stößt aufgrund der Menge und Intensität dabei an seine Grenzen – Überreizung ist die Folge, und diese löst Stress aus. Daraus wiederum können Anspannung, Nervosität, Überforderung oder Gereiztheit resultieren.

Hochsensibiltät ist also durchaus eine Herausforderung, und dass nicht nur wenn man selbst hochsensibel ist, sondern auch im Zusammenleben mit einem hochsensiblen Menschen. 

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Hochsensibilität erkennen und kennenlernen

Ich möchte dir mit der Rubrik „high sensitivity“ einen digitalen safe space geben, einen Ort an dem du Hochsensibilität mit all ihren Facetten erkunden kannst, für dich selbst oder aber für den Umgang mit einer hochsensiblen Person.

In verschiedenen Artikeln erfährst du, wie sich Hochsensibilität zeigen kann und was mit ihr einhergeht, welche Reaktionen und Verhaltensweisen sich direkt und indirekt aus ihr ergeben können und wie du damit umgehen kannst.

Hochsensibilität muss umfassend kennengelernt werden, bevor man sie greifen und verstehen kann.  
Erst dann wird auch ersichtlich, dass es im Umgang ein wenig Fingerspitzengefühl, sowie Nachsicht und Verständnis braucht, sowohl an sich selbst gerichtet als auch von Außenstehenden entgegengebracht. 

Mit zunehmender Erfahrung wird aber deutlich, dass in der richtigen Umgebung und wenn die Hochsensibilität bewusst gelebt wird, es eine wundervolle Persönlichkeitseigenschaft ist.

Sie bedingungslos anzunehmen, mit all ihren Facetten und Erscheinungsformen, kann zudem der erste Schritt einer beachtlichen Persönlichkeitsentwicklung sein.

Lerne dich und deine besondere Sensibilität kennen, kümmere dich mit gezielter Selbstfürsorge (self-care) gut um dich, dein körperliches wie mentales Wohlbefinden. Versuche auch dir eine möglichst bewusste Denkweise bzw. eine positive innere Einstellung anzueignen (mindset). Mit Sprüchen und Zitaten zum Thema Hochsensibilität z.B. kannst du dich von innen heraus stärken und dein Selbstwertgefühl steigern.

Lässt sich Hochsensibilität steuern?

Wer hochsensibel ist, muss sich bis zu einem gewissen Grad „damit abfinden“.
Und auch Außenstehende müssen akzeptieren, dass nun mal intensiv wahrgenommen, empfunden und reagiert wird. Die Prozesse laufen weitestgehend automatisch in uns ab und lassen sich nicht einfach abstellen.

Wird Hochsensibilität aber nicht nur hingenommen, sondern umfassend angenommen, kann gelernt werden, sich aktiv um die zugehörigen Bedürfnisse zu kümmern. Mit verschiedenen Methoden und Techniken lässt sich präventiv arbeiten sowie unterstützen.

Wird erlernt wie man mit Hochsensibilität umgehen kann, lässt sich diese mit etwas Übung daher durchaus steuern, Reaktionen lassen sich regulieren und Verhaltensmuster durchbrechen oder anpassen.

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Die Aneignung eines souveränen Umgangs mit Hochsensibilität bedarf aber einiges an Investition in sich selbst bzw. in die Beziehung mit einer hochsensiblen Person. 
Um ein Umfeld zu schaffen, in dem Hochsensibilität bewusst und geschützt gelebt werden kann, braucht es Wissen, Verständnis, Fertigkeit, Einsatz, Geübtheit, Beharrlichkeit und Hingabe.

Schau gerne in die Blogbeiträge zum Thema, dort findest du Informationen, Hinweise und Tipps, die dir gezielt bei der Umsetzung helfen.

Hochsensible Menschen – nicht länger ein Rätsel

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Hochsensible Menschen können gewiss kompliziert erscheinen – für Außenstehende wie auch für Betroffene selbst. Wenn man sich aber ein wenig mit der Thematik beschäftigt, lassen sich die meisten „Rätsel“ ganz leicht lösen.

Oft ist es Unwissenheit oder Unsicherheit, die zwischen nicht-hochsensiblen und hochsensiblen Menschen steht oder auch in dir selbst für Unbehagen sorgt.

Mit Wissen jedoch erlangst du Sicherheit, kannst Verständnis aufbauen und lernst mit Hochsensibilität umzugehen.

Ein Beitrag zu Reizüberflutung verrät dir, wie hochsensible Menschen äußere und innere Reize wahrnehmen, wie es ist, wenn dabei „der Filter im Kopf fehlt“ und was das für die Reizverarbeitung bedeutet. Du erfährst wie und wodurch eine Überreizung entstehen kann, was diese bewirkt und warum Ruhepausen unerlässlich sind. 

Artikel über Verletzlichkeit und Wut zeigen auf, aus welchen Gründen viele hochsensible Menschen auf gewisse Auslöser besonders stark reagieren und was hinter extremen Reaktionen steckt, die in Aggression und Ausrastern gipfeln können.
Auch Liebeskummer wird thematisiert, also wie Gefühle von Verlust und Trauer von Hochsensiblen durchlebt werden und was sie auslösen können.

Wenn man hochsensibel ist gehören außerdem oft psychosomatische körperliche Symptome zum Alltag dazu. Erfahre wie sich gesteigerte Sensibilität und dadurch bedingter Stress direkt auf den Körper auswirken kann und was sich dagegen unternehmen lässt.

Hochsensibilität als Ausprägung im Big Five Modell:
So viel mehr als Empfindsamkeit 

Möchte man Hochsensibilität vom gängigen 5-Faktoren-Modell zur Beschreibung der menschlichen Persönlichkeit „Big Five“ erfassen lassen, ist sie wohl als Ausprägung von Neurotizismus wie aber auch von Gewissenhaftigkeit und Verträglichkeit einzuordnen.

Hochsensibilität ist also unglaublich vielschichtig und lässt sich nicht mit einem Satz beschreiben. Sie lässt sich nur schwer in ein Modell einordnen und entspricht keinem festgelegten Muster. Sie umfasst zahlreiche Eigenschaften die mehr oder weniger ausgeprägt sein können und ist absolut individuell (individual differences). Dennoch, die hier aufgeführten Wesensmerkmale können als spezifisch und allgemein gültig eingestuft werden und können somit eindeutig auf Hochsensibilität hinweisen.

Siehst du in dir einen hochsensiblen Menschen?
Mach jetzt den Selbsttest

Es wird geschätzt das 15 bis 20 oder sogar 30 Prozent der Menschen hochsensibel sind. 
Aber wie lässt sich besonders ausgeprägte Sensibilität und Hochsensibilität stichhaltig feststellen? Woher weißt du ob deine Eigenschaften mit Hochsensibilität zusammenhängen oder nicht?

Schau dir doch mal den Fragebogen zur Hochsensibilität an. Dies ist ein einfacher Selbsttest, mit dem sich objektive Anzeichen für Hochsensibilität ermitteln lassen und der dir verrät ob du eher hochsensibel oder eher nicht-hochsensibel bist.

Hier findest du weitere Beiträge zum Thema Hochsensibilität:

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